Balkonkabine – 11 Vorteile und Nachteile sowie ALLE unsere persönlichen Erfahrungen

Die Balkonkabine ist auf Kreuzfahrtschiffen der absolute Liebling der Passagiere. Früher war dieser Kabinentyp als besonderer Luxus den besser betuchten Reisenden der Kreuzfahrt vorbehalten. Heute haben Werften und Reedereien auf die gestiegene Nachfrage nach Balkonkabinen reagiert und das Angebot massiv erhöht, damit so viele Kreuzfahrt-Gäste wie möglich in den Genuss dieses Unterbringungstyps kommen können.
Warum dieser Kabinentyp so beliebt ist und was die Vorteile und Nachteile von Balkonkabinen sind, erfahrt Ihr in diesem besonderen Blog-Beitrag. Grundlage sind unsere persönlichen Erfahrungen auf diversen Kreuzfahrten – mit und ohne Balkonkabinen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Balkonkabine – Kabine mit privatem (kleinen) Balkon
- 2 Der eigene Balkon – Rückzugsort bei überfüllten Decks
- 3 Vorsicht bei Höhenangst – Balkon in großer Höhe
- 4 Luft und Getränk auf dem privaten Balkon genießen
- 5 Viel Tageslicht und Frischluft während der Kreuzfahrt
- 6 Mehr Durch-Zug bei offener Kabinentüre
- 7 Balkon-Nachbarschaft
- 8 Balkonkabine mit eingeschränkter Sicht
- 9 Mehr Platz als in der Innenkabine
- 10 Balkonkabinen – Eine Frage des Preises
- 11 Kombination: Balkonkabine und Innenkabine
- 12 Zusammenfassung
- 13 Häufige Fragen (FAQ)
Balkonkabine – Kabine mit privatem (kleinen) Balkon
Trotz Beliebtheit bei den Gästen sind Balkonkabinen nicht sonderlich groß. Der verfügbare Balkon (Zugang über eine bodentiefe Schiebetür aus der Kabine) ist meist auch nur sehr minimalistisch. Wobei es Schiffe mit Balkonkabinen gibt, die etwas mehr Platz bieten (und deshalb auch etwas teurer sind).
Die Standrad-Balkone sind nur so groß, dass zwei Stühle (keine Liegestühle) und ein kleiner Abstelltisch Platz haben. Manchen Reedereien bieten auf den Balkonkabinen zusätzlich eine Hängematte an, damit wenigsten ein platzsparendes Liegen möglich ist.
Balkonkabine AIDA: Die Hängematte auf einer AIDA-Reise zu den Kanaren hat es mir seither angetan. Ich liebe es, in der Hängematte ein kleines Nickerchen zu machen und dabei dem Meeresrauschen zuzuhören. Für zuhause habe ich mir eine eigene Hängematte gekauft, um mein Mittagsschläfchen dort in Erinnerung an die AIDA-Reise zu machen. Ich habe mir sogar eine Tonspur mit Meeresrauschen geholt, um das perfekte Entspannungs-Erlebnis zu erzeugen.
Der eigene Balkon – Rückzugsort bei überfüllten Decks
Da die Balkonkabine eine Kabine mit eigenen – wenn auch kleinem – Deck-Abschnitt ist, stellt es einen optimalen Rückzugsort dar, wenn Euch der Trubel auf den öffentlichen Schiffsdecks mal zu viel ist. Gerade beim Ablegen oder bei spektakulären Einfahrten (Fjorde) sammeln sich auf den öffentlichen Decks hunderte oder tausende Passagiere zum Kucken und Knipsen.
Da ziehen wir es lieber vor, ein Getränk mit auf die Kabine zu nehmen und das Abfahrt-Spektakel bei der Kreuzfahrt von dort zu genießen. Ein kleinwenig Privatsphäre, wenn man es mal braucht (und der Moment wird kommen, versprochen!).
Ein weiteres Highlight dieses Kabinentyps ist bei vielen Reedereien möglich, so beispielsweise bei Costa. Das Verlegen des Frühstücks – nach vorheriger Anmeldung beim Steward – auf den Balkon. Mittels einer Bestell-Liste können vorab die gewünschten Frühstücks-Speisen und -Getränke (gegen Aufpreis) geordert werden. Diese werden dann vom Kabinensteward auf die Kabine gebracht und können genüsslich und ungestört auf dem eigenen Außenbereich eingenommen werden. Müsst Ihr mal probiert haben – sicherlich ein traumhaftes Highlight der Reise.
Vorsicht bei Höhenangst – Balkon in großer Höhe
Die Balkonkabinen sind zwar über viele Decks auf dem Schiff verteilt, aber marketingbedingt (Ausblick) meist eher oben zu finden. Solltet Ihr unter Höhenangst leiden, kann es vom Außenbereich gut und gerne dutzende Höhenmeter (oder Tiefenmeter, je nach Blickwinkel) nach unten gehen. Es gab wohl schon Gäste, die aus diesem Grund keinen Schritt nach draußen gewagt haben und somit die teurere Kabinenkategorie nicht nutzen wirklich konnten.
Luft und Getränk auf dem privaten Balkon genießen
Phantastisch ist die Balkonkabine auch in der Früh nach dem Aufwachen. Ich gehe dann liebend gerne mit dem ersten Heißgetränk in Schlafklamotten auf den eigenen Balkon und genieße die Ruhe, den Meerblick, die Luft und das Geräusch des Wellengangs (oder Hafens, wenn schon angelegt wurde). Das ist ohne Balkon nicht möglich, außer ich wandere mit Pyjama zum Sonnendeck – das will ich den zahlenden Passagieren aber nicht zumuten.
Aber nicht nur der morgendliche Blick ist erwähnenswert. Die zahlreichen Sonnenuntergänge (und manches Mal auch -aufgänge) haben bei diesem Kabinentyp ein ganz besonderes Flair. Das passende Getränk und der passende Partner (entweder mitgebracht oder vor Ort gefunden) machen solche Ereignisse zum unvergessenen Kreuzfahrterlebnis.
Der Blickvorteil ist übrigens von der gewählten Seite (Backbord, Steuerbord) abhängig. Wenn das gewünschte Ereignis auf genau der anderen Seite stattfindet, hat man zwar eine 50%-Treffer-Wahrscheinlichkeit gehabt, aber eben auch Pech. Das ist wie mit den Supermärkten und den zwei geöffneten Kassen. Eine Umgehungsmöglichkeit hierfür gibt es: Balkonkabinen am Heck oder ganz vorne – aber die sind in der Regel deutlich teurer.
Viel Tageslicht und Frischluft während der Kreuzfahrt
Allein die Möglichkeit, jederzeit die Balkontüre zu öffnen und einen Schnapp frische Luft zu nehmen, genieße ich regelmäßig während des Aufenthalts. Ein weiterer, wichtiger Vorteil dieses Kabinentyps: Durch die Türe wird die Kabine natürlich auch mit sehr viel Tageslicht versorgt. Dies macht die Kabinen tagsüber natürlich hell und gewährt eine wohlige Atmosphäre.
Thema Licht: Wenn Ihr zu den Schlaf-Menschen gehört, die es nachts stockdunkel brauchen, habt Ihr es in der Balkonkabine etwas herausfordernder. Zwar ist es nachts meistens dunkel, aber Mond, Hafenlichter oder – wenn es extrem wird – Mitternachtssonnen können da schon störende Helligkeiten verursachen. Die Balkontüren können mit Vorhängen verdunkelt werden, aber stockdunkel ist definitiv hier schwieriger zu erzielen als in der Innenkabine.
Gehört Ihr zu den Menschen, die ein offenes Fenster zum Schlafen brauchen, dann bietet die Balkonkabine eben genau diesen Service während der Kreuzfahrt an. Dann aber vorab die Wetterbedingungen checken – ein aufziehender Sturm kann die offene Türe schnell zum Wecker machen.
Mehr Durch-Zug bei offener Kabinentüre
Die Möglichkeit, die Balkontüre zu öffnen, kann auch Nachteile mit sich bringen. Ist die Türe geöffnet und öffnet Ihr zudem die Kabinentüre (weil jemand raus- oder reingeht oder es geklopft hat), kann ein heftiger Durchzug entstehen, der viel Unordnung verursachen kann. Es sind in dieser Situation schon Stewards, die Getränke oder Essen in die Kabinen liefern wollten, ganze Serviertabletts aus der Hand gerissen worden.
Wenn es draußen recht windet – kann ja auf offener See schnell mal passieren – können verzogene Schiebetüren auf Balkonkabinen auch mal unschönen und geräuschintensiven Zug in der Kabine verursachen. Gar mancher Kreuzfahrt-Profi hat für solche Fälle etwas Klebeband im Gepäck, um dies im Fall der Fälle verhindern zu können.
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Die Luft hat auch gute Seiten. So trocknen Eure nassen Bade-Klamotten und Strandtücher auf dem Balkon (Wäscheleine mitnehmen) deutlich effektiver als in der Innenkabine. Bei unsachgemäßer Befestigung können die Textilien aber auch schnell mal über Bord gehen. Oder Eltern, die mit kleinen Kindern reisen, können den (befüllten) Windeleimer zur eigenen Geruchsentlastung nach draußen an die frische Luft stellen.
Übrigens haben die meisten Schiebetüren in den Balkonkabinen Sicherheits-Verriegelungen, damit kein ungewolltes Öffnen (durch Kleinkinder) erfolgen kann. Safety first!
Balkon-Nachbarschaft
Kein Vorteil ohne Nachteil – wie immer im Leben. Das Balkonvergnügen kann schnell für Nichtraucher zum Ärgernis werden, wenn die linken, rechten, oberen und/oder unteren Kreuzfahrt-Nachbarn (starke) Raucher sind und das Rauchen dort erlaubt ist. Dann hilft oft nur Rückzug in die Kabine und das Schließen der Türe. Manche Reedereien haben reagiert und das Rauchen auf Balkonen komplett (z.B. MSC) oder in den Kabinen im Bugbereich (z.B. TUI) verboten.
Ähnlich ist es uns mal ergangen mit offensichtlich lungenkranken Nachbarn. Krankheiten sind schrecklich, keine Frage und wir sind dankbar für die eigene Gesundheit. Wenn die Nachbarschaft aber dauerhustend die Zeit auf dem Nachbar-Balkone verbringt, dann ist irgendwann auch der eigene Rückzug angebracht. Gute Besserung!
Grundsätzlich ist der Balkon auf der Kreuzfahrt ein Weg zu mehr Privatsphäre; Ihr solltet aber beachten, dass die Sicht- und Geräuschabschirmung (siehe oben) zur Nachbarschaft nicht vollumfänglich gegeben ist. Oftmals sind zwischen den Balkonen nur einfache Zwischenwände, die durch die Besatzung zum Reinigen aller Balkone geöffnet werden können. Meist kann man also unten, seitlich und oben durch die Trennwände schauen.
Balkonkabine mit eingeschränkter Sicht
Die meisten Balkonkabinen befinden sich an den Seiten der Kreuzfahrtschiffen – neben einigen luxuriösen Kabinen am Bug oder Heck. Da die Reedereien natürlich so viele Kabinen wie möglich im Schiff unterbringen möchten und an beiden Schiffsseiten diverse Gerätschaften nötig sind (Rettungsboote, Fensterreinigungsanlagen, Kräne usw.), stehen diese – im Gegensatz zu Innen- und Außenkabinen – zwangsläufig einigen Balkonkabinen im Sichtfeld.
Dies sind dann die im Kleingedruckten ausgewiesenen „Balkonkabinen mit Sichtbehinderung“, die oftmals günstiger zu buchen sind, aber während der Kreuzfahrt weniger (Sicht-) Genuss bieten.
Balkonkabine Mein Schiff: Wir hatten beispielsweise auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt mit Tui auf der Mein Schiff 2 einen Balkonkabine auf Deck 6 gebucht und den (dezenten) Hinweis auf Sichtbehinderungen ignoriert. An Bord haben wir uns dann doch etwas geärgert, da direkt vor uns ein Rettungsboot mit hohem Ausleger die Sicht behindert hat. Das Ganze ist zwar kein Beinbruch (Rettungsboote sind wichtig!), aber bei jedem Balkonblick und auf fast jedem Foto vom Balkon prangert nun das Rettungsboot
Mehr Platz als in der Innenkabine
Auch wenn die Balkonkabinen im Inneren noch nicht mit Platzangebot protzen, ist dort in der Regel mehr Platz als in den Innenkabinen. So findet sich meist eine eigene Sitzmöglichkeit (Sofa, das bei Bedarf zum Bett umgebaut werden kann), was bei schlechtem Wetter im Falle eines längeren Kabinenaufenthalts während der Kreuzfahrt sehr angenehm ist oder werden kann.
Oftmals ist auch die Ecke mit (kleinem) Schreibtisch geräumiger als in der Innen- oder Außenkabine. Gerade wenn Ihr Reise-Tagebuch während der Kreuzfahrt schreiben wollt, ist das in der Balkonkabine einfacher und bequemer.
Balkonkabinen – Eine Frage des Preises
Gehen wir mal hinsichtlich der Nachteile in Richtung Finanzen. Die Balkonkabinen sind natürlich deutlich teurer als Innen- und Außenkabinen. Wie hoch der Aufschlag ist, hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise Anzahl der (freien) Balkonkabinen, Reiseroute, Buchungsnachfragen. Ob der Preisaufschlag die Vorteile ausgleicht, hängt wirklich von Euren eigenen Befindlichkeiten und Vorzügen ab.
Auch die Reiseroute der Kreuzfahrt sollte in die Entscheidung über die Wahl des Kabinen-Typs mit einbezogen werden. Einige der genannten Vorteile schmelzen dahin, wenn die Reise in der kalten Jahreszeit und/oder in kalte Gegenden geht. Zwar ist das Luftschnappen auch im Kalten möglich, aber die Aufenthaltsdauer auf den Balkonen ist in wärmeren Gefilden eindeutig höher.
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Trotz der eingeschränkten Raumgröße haben Balkonkabinen im Gegensatz zu den meisten Innenkabinen in der Regel – zumindest tagsüber – eine Sitzmöglichkeit in der Kabine. Oftmals ist das ein kleines Klapp-Sofa, das dann zum Abend hin bei einer Belegung von mehr als zwei Personen zum Bett umfunktioniert wird.
Kombination: Balkonkabine und Innenkabine
Reist Ihr auf der Kreuzfahrt mit der gesamten Familie und habt eventuell schon größere (Teenager-) Kinder, könnt Ihr Balkonkabine und Innenkabine geschickt kombinieren, indem Ihr für den einen Teil (Eltern) die Balkonkabine bucht und für den anderen Teil (Kinder) die direkt innen benachbarte Innenkabine.
Denkbar ist es übrigens auch, wenn Eure Reisegruppe größer ist, benachbarte Balkonkabinen zu buchen, ggfs. mit Verbindungstüre innerhalb der Kabine. Möglich ist es dann auf alle Fälle, die Besatzung zu bitten, die Sichtschutzwand zwischen den Kabinen zu öffnen, um einen gemeinsamen, größeren Balkon zu haben.
Zusammenfassung
Die Balkonkabine ist die absolute Lieblings-Kabine der meisten Kreuzfahrt-Passagiere; wir schließen uns dieser Gruppe eindeutig an. Der Zugewinn an Tageslicht und Frischluft ist gegenüber der Innenkabine ein großes Argument für den zu bezahlenden Aufpreis.
Der erste Gang und Blick auf den Balkon nach einer Kreuzfahrt-Nacht ist großartig. Ihr erkennt sofort, wie die Wetterlage ist, wo sich das Schiff befindet, und habt im Hafen einen ersten Blick auf die neu zu erkundende Stadt.
Ablegen, Anlegen, Sonnenauf- oder Sonnenuntergänge oder einfach einen unerwarteten Blick auf einen aus dem Wasser springenden Delfin-Schwarm machen die Balkonkabine zum Urlaubs-Highlight.
Leider gibt es auch nicht so schöne Aspekte bei dieser Kabine. Zum einen der Aufpreis, den man berappen muss, zum anderen die unmittelbare und unausweichliche Nähe zum Nachbarn. Zwar gibt es Sichtschutz, aber Lärm, Zigarettenrauch, Musik oder eine ungewollte Unterhaltungsteilhabe können den Genuss des privaten Balkons schmälern.
Solltet Ihr Höhenangst haben, dann ist die Balkonkabine eventuell auch nichts für Euch. Gleiches gilt, wenn Ihr ein Problem mit (Durch-) Zug habt, denn der ist im Gegensatz zur Innenkabine hier unausweichlich.
Braucht Ihr einen Überblick über die typischen Kabinentypen auf Kreuzfahrtschiffen, findet Ihr im Blogbeitrag „Balkonkabine, Innenkabine, Außenkabine oder Suite? Welche Kabine ist die richtige für Euch?“ Antworten.
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